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Subject:Sprachbarrieren (oder: Warum spricht man überall Hollywood-Englisch?)
Time:01:23 pm


Sprachbarrieren

oder
Warum spricht man im ganzen Universum Hollywood-Englisch?


Ist es nicht erstaunlich, dass in Film und Fernsehen irgendwelche Helden gerne mal irgendwo hingehen und mysteriöserweise sprechen die Leute dort alle die gleiche Sprache, so dass es keine Verständigungsprobleme gibt? Und falls die Eingeborenen irgendwelcher abgeschiedener Paradiese am Arsch der Welt mal doch kein Englisch (oder was auch immer) sprechen, so findet sich meist immer noch jemand, der übersetzen kann und als Führer dient etc.pp. - okay, wenn alles auf der Erde bleibt, mag das ja notfalls noch angehen.

Drollig wird es, wenn man irgendwo auf fremden Welten irgendwelchen Aliens über den Weg läuft und die dann ebenfalls Englisch sprechen - und irgendwie bin ich auch nicht so überzeugt davon, dass sich irdische Computerspezialisten so mir nichts dir nichts in Ausserirdische Systeme hacken könnten... aber sei's drum, wenn ich wirklich was realistisches sehen wollte, würde ich wohl kaum SF/Fantasy gucken.
Trotzdem wäre ich schon froh, wenn es irgendeine Erklärung gäbe, warum sich alle so wunderbar verstehen...

... und sei es einfach, dass alle einen Babelfisch im Ohr stecken haben!


Im StarTrek-Universum gibt es einen Universalübersetzer. Zwar weiss kein Schwein, wie das genau funktioniert, aber hey, es ist immerhin eine Erklärung! Dass es jedenfalls ohne diesen Universalübersetzer etwas mühsam sein kann, hat man spätestens dann gemerkt, als es das bei brandneuen ersten Enterprise noch nicht gab und man deshalb extra eine Linguistin mitnahm, um zu übersetzen... Kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass Kirk später jemals Verständigungsprobleme gehabt hätte.

In STTNG gab es doch auch mal eine Folge, wo der Universalübersetzer die Sprache eines urchigen Völkchens nicht übersetzen konnte, weil die ständig in irgendwelchen komischen Metaphern sprachen - eine lustige Idee, auch wenn man sich dann fragt, wie die guten Leute dann wohl mit ihren Kindern kommunizieren; aber das lässt sich notfalls mit so einer Art Gruppengedächtnis erklären, das vielleicht alle schon von Geburt an haben. (Und nein, ich weiss den Namen dieses Volkes nicht mehr und bin auch zu faul, um nachzusehen, mein Gedächtnis ist äusserst lausig, wenn es um solche Details geht.)

In einer Folge von DS9 brauchte der Universalübersetzer auch einige Zeit, bis er sich an die Sprache eines anderen urchigen Völkchens angepasst hatte, das durch das Wurmloch kam, das fand ich ebenfalls ganz witzig.
Und dann gab es noch die Folge, als die Ferengi auf der Erde der Vergangenheit landeten und nur Bahnhof verstanden, weil sie ihren eigenen Universalübersetzer erst reparieren mussten, der bei ihnen wohl irgendwie im Ohr steckte - der Babelfisch lässt grüssen! ;-)


Bei Farscape hat John Crichton (?) erst kein Wort verstanden, bevor ihm Übersetzermikroben injiziert wurden... Übersetzermikroben im Körper! Wie cool ist das?! Ich fand's toll! Zwar hab ich keine Ahnung, wie die kleinen Biester genau funktionieren sollen, aber hey, es ist eine Erklärung und das gefällt mir. Und, verdammt, ich hätte auch gern solche Dinger, damit ich alles verstehe... ;-)


Kommen wir nun zu Stargate. Bleiben wir erst mal beim Film - da hat man schliesslich Daniel Jackson angeheuert, damit er die Hieroglyphen übersetzt. Und dann auf Abydos hatte er auch alle Hände voll zu tun, denn - tadaaa - die Leute auf dem Planeten haben doch tatsächlich so eine Art Alt-Ägyptisch gesprochen! Sooo geil!
Seltsamerweise konnten die Goa'uld dann aber in Null-Komma-Nix Englisch - ist das nicht reizend? Nun ja, vielleicht haben sie das Wissen aus den Amerikanischen Soldaten rausgesaugt, die in der Pyramide getötet wurden, da bin ich mir nicht mehr sicher, wie das genau ging... aber gehe ich spasseshalber doch einfach mal davon aus, dass Sprachkenntnisse, die ein Goa'uld aufsaugt à la Borg-Kollektiv (bzw. auch Wraith-Hive, hmmm?) auch allen anderen zugute kommt.

Zeitsprung zur Serie - inzwischen war Daniel Jackson auf Abydos wohl ziemlich fleissig, denn er hat allen Englisch beigebracht; zumindest kann ich mich nicht mehr daran erinnern, dass es dann noch Verständigungsprobleme gegeben hätte. Und was noch erstaunlicher ist: Auch auf allen anderen Planeten, wo das Team dann auftaucht, können die Menschen plötzlich alle Englisch!
Es sei denn, ich hab was vergessen... Jedenfalls: Wie schön fand ich es, als Daniel Jackson mal von diesem Una entführt wurde und der eine die Sprache des anderen nicht verstand!

Okay, ich verstehe ja durchaus, dass es wohl ziemlich langatmig wäre, bei jedem Planeten (Und wehe, auf einem Planeten würden dann auch noch verschiedene Sprachen gesprochen wie etwa auf der Erde, dann wäre wohl das Chaos perfekt, eh?!) wieder das gleiche Ritual abzuziehen, denn schliesslich lernt man neue Sprachen für gewöhnlich nicht einfach nach ein paar Sätzen, aber wenigstens könnte man doch so tun, als würde nicht das ganze Universum die Sprache von Hollywood sprechen!
Lasst sie mit Händen und Füssen gestikulieren und Daniel Jackson mit Übersetzungen rummurksen oder andere Sprachgenies, die sich mit alten irdischen Sprachen auskennen - denn schliesslich wurden ja offensichtlich die meisten dieser Ausserirdischen Menschen von Ancients/Antikern und/oder Goa'uld quer durchs Universum auf Erdähnlichen Planeten verstreut, als eben noch Alt-Ägyptisch und dergleichen modern war, lang ist's her; oder so hab zumindest ich das bislang verstanden.

Bei Stargate freut es mich, dass immerhin die Ancient-Datenbanken auf Atlantis nicht plötzlich alles auf Englisch ausspucken... aber dann, was sehen meine Augen, das Hologramm hält die Willkommensrede auf Englisch?
Okay, mal überlegen, die Ancient-Technologie funktioniert, indem Leute mit dem nötigen ATA-Gen entsprechend laut denken... da wäre wohl sowas wie ein Universalübersetzer auch nicht allzu weit hergeholt, nur hab ich bislang noch keinen Ton darüber gehört. Überdies hab ich bei so einer gedanken-gesteuerten Technologie eigentlich auch erwartet, dass die Ancients telepathisch waren - aber was wir dann von ihnen zu sehen bekamen (und damit meine ich jetzt nicht Chaya, sondern die Rückblende, als es die andere Elisabeth Weir 10'000 Jahre in die Vergangenheit verschlagen hat), hat mich dann irgendwie schon schwer enttäuscht... aber das ist wieder eine andere Geschichte.
Jedenfalls, Wunder über Wunder, unsere tapferen Helden trampeln da dann also in der Pegasus-Galaxie durch irgendwelche Stargates - und siehe da, überall sprechen die Leute auch wieder Englisch! Sogar die Wraith!
Ich habe irgendwo schon die Theorie gelesen, dass es quasi eine eingebaute Technik wäre, dass jeder, der durch ein Stargate tritt, die Sprache dort verstehen könnte. Hmmm... war dieser Mechanismus dann auf Abydos defekt? Sehr mysteriös, aber wer weiss.
______ __________________ ______


Kleine Anmerkung am Rande: Sowohl die StarTrek-Serien wie auch Farscape und Stargate SG-1 habe ich immer nur bei uns in der Glotze (und demzufolge in Deutscher Übersetzung) und nie im Original gesehen; ich weiss also nicht, ob womöglich irgendwelchen Ausserirdischen im Original vielleicht irgendwelche mehr oder weniger originelle Akzente verpasst wurden.
Nur Stargate: Atlantis kenne ich im Englischen Original, weil ich - derzeit noch etwas aufm SGA-Trip - kürzlich im Media Markt einfach nicht widerstehen konnte, als mir die 1. Staffel auf DVD ins Auge sprang. Und in meinen ungeübten (und auch etwas getrübten) Ohren spricht jedenfalls Teyla ein saubereres Englisch als Carson Beckett mit seinem Pseudo-Schottischen Akzent... ;-)

Und wo wir nun schon beim Englischen Original sind: Ich hatte ja vorher keine Ahnung, dass die Amis Z nicht als Zed, sondern als Zee aussprechen (das hab ich erst durch Zufall hier erfahren, und das war noch bevor ich mir das Original anhören konnte), da macht natürlich dieser kleine Fetzen Dialog ganz am Anfang von SGA endlich etwas mehr Sinn:

Rodney McKay: "We need the ZedPM."
Jack O'Neill: "The what?"
Daniel Jackson: "ZeePM. He's Canadian."

In der Deutschen Übersetzung wurde daraus sowas wie:
"Wir brauchen das ZedPM."
"Was?"
"ZettPM. Er nuschelt ein Bisschen."
Aaaargh! Okay, wie könnte man das wohl übersetzen, ohne dass Jack O'Neill als schwerhörig oder Rodney McKay als Nuschler rüberkommt... keine Ahnung, irgendwelche Vorschläge?

Aber mit Deutschen Übersetzungen ist es ja eh so eine Sache... wenn man daran denkt, was man damals aus Spock's Amok Time gemacht hat, stellen sich mir heute noch die Haare, auch wenn ich es damals natürlich nicht besser wusste, als es anno dazumal in der Glotze lief.

Okay, fertig fürs erste, genug amüsiert für heute.

Oh, einen hab ich noch:

Das schöne (oder schlechte, je nach Standpunkt) an den Basler Kinos ist, dass Filme meist im Original gezeigt werden, zumindest in den Abendvorstellungen. Ich habe also zumindest da schon Kirk und Picard im Original gehört. Und fand, dass auf der Enterprise oder sonstwo schon viel genuschelt wird - aber das könnte auch nur daran liegen, dass ich etwas schwerhörig bin, also wer weiss! ;-)




B.B. / Januar 2006

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