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Subject:Severus Snape - Death Eater, Spy, Potions Master, Paria?
Time:12:34 pm
Das Gebabbel hier ist inspiriert durch Snape - der "Paria" im Forum von http://www.severussnape.de.vu - aber irgendwie hat sich die Antwort so verselbständigt, dass ich meinen Senf dazu lieber hier deponiere...



Warum wird Snape in FanFictions so oft als Gesellschaftlicher Aussenseiter und/oder Politisch Verfolgter gezeichnet, der quasi schon mit einem Fuss in Azkaban steht...



Hmmm...

Oh jeee... Schuldig! Auch in meinen Theorien ist die Wizarding World auch alles andere als idyllisch und insbesondere Severus Snape hat ne Arschkarte gezogen... und selbst Albus Dumbledore ist kein gütiger alter Mann, sondern eher ein manipulativer alter Bastard. Vielleicht habe ich auch einfach eine zu schmutzige Phantasie... *hem hem*

Allgemein ist es doch in Filmen/Serien/Büchern ziemlich beliebt, wenn die 'Helden' wegen irgendeines Missverständnisses oder sonstiger widriger Umstände mit dem Gesetz in Konflikt sind oder sich zumindest ständig/gelegentlich mit dummen/inkompetenten/bösartigen Obrigkeiten herumschlagen müssen, die ihnen zusätzlich das Leben schwer machen. Wäre das System perfekt, so wäre Dr. Kimble nicht auf der Flucht, das A-Team müsste sich nicht vor der Militärpolizei verstecken, die X-Akten wären vom FBI nicht in ein finsteres Kellerloch ohne Fenster verbannt worden und irgendwelche geheimen Superhelden könnten doch ganz offen mit irgendwelchen Beamten zusammenarbeiten... doch wenn die Welt perfekt wäre, dann gäbe es eigentlich auch keine Bösewichter, also würde sich das alles sowieso erübrigen...
Und kurzum: in einer perfekten idyllischen Welt wäre vielleicht das alltägliche Leben ganz wunderbar, doch - seien wir mal ehrlich - es wäre auch so ziemlich stinklangweilig... zumindest wenn man irgendwelche (Abenteuer-)Geschichten darüber schreiben will.
Die 'Helden' dürfen also nicht zu einfaches Spiel haben - und sowas wie korrupte Politiker, unausstehliche Vorgesetzte oder fiese Auroren etc.pp. erhöhen damit quasi den Schwierigkeitsgrad und dienen der Verschärfung der Spielregeln.

Was nun die Wizarding World anbelangt, so mag diese Gesellschaft sich ja auf den ersten Blick ziemlich zivilisiert und demokratisch geben - immerhin gibt's es ein Ministerium und nicht irgendeine despotische Monarchie - doch wie wir ja bereits gesehen haben, ist nicht alles Gold, was glänzt.
Man sollte doch meinen, dass es für Leute mit Zauberkräften eigentlich ziemlich einfach wäre, bei einem Verdächtigen festzustellen, ob er schuldig oder unschuldig ist... aber offensichtlich ist das - trotz Veritaserum (und allfälliger 'Veritas!'-Zaubereien, die's ja vielleicht auch noch gibt) - nicht der Fall. Oder es kümmert einfach keinen. Offenbar noch nicht mal Dumbledore.
Sirius Black sass zwölf Jahre unschuldig in Azkaban, weil Peter Pettigrew ihm was angehängt hat (Hätte mal lieber das C.S.I. das alles untersucht, die hätten vielleicht mehr Spuren gefunden!)... Hagrid wurde dorthin geschleift, nur weil man ihn auf gut Glück verdächtigt hat, irgendwas mit der Kammer des Schreckens zu tun zu haben... In OotP wird so ein Typ (Namen hab ich vergessen) wegen eines aus unserer Sicht eher geringfügigen Vergehens für sechs Monate zu den Dementoren geschickt...
Ähm... also ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie scheint mir das 'Rechtssystem' dort schon ziemlich willkürlich, wie's ihnen gerade in den Kram passt (vgl. Harry's 'Prozess' mit vollem Brimborium, was ja sowieso - dank Umbridge - von vorne bis hinten fingiert war)... und als Nicht-Magische Person oder falls man vielleicht das Pech hatte, von einem Werwolf gebissen worden zu sein, hat man da ja sowieso ganz schlechte Karten.
Und dazu kommt natürlich noch, dass der Zaubereiminister offenbar ein totaler Idiot ist.

Sorry, also in dieser Welt will ich nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen bzw. es mir mit irgendeinem Hohen Tier verscherzen, denn wenn dem meine Nase nicht gefällt, wäre ich vielleicht schneller in Azkaban, als ich 'Menschenrechte' sagen kann.

Diese Welt der Wizards und Witches ist also auch im Canon nicht gerade ideal - sonst gäbe es ja keinen Lord Voldemort (und wenn man Tom Marvolo Riddle nicht einfach in einem Muggle-Waisenhaus hätte versauern lassen, gäbe es jetzt vielleicht kein Voldemort-Problem; aber sowas wie Sozialfürsorge scheint in der WW ja auch eher ein Fremdwort zu sein)...
... und dann braucht es doch eigentlich gar nicht mehr sooo viel Phantasie, um daraus eine korrupte Bananenrepublik zu machen, wo ein ehemaliger Death Eater wie Lucius Malfoy, der ganz zufälligerweise offenbar so ziemlich stinkreich ist, ganz einfach mit Bestechung etwas nachhilft, damit man ihm glaubt, dass er ja nur unter Imperius gestanden hätte und eigentlich doch ein ganz lieber wäre... Immerhin hat er sich sogar bei Fudge eingeschleimt - und ich frage mich schon, ob Voldie's Clique den Zaubereiminister nicht bestochen oder sonstwie beeinflusst hat, damit er schön brav wegsieht (bis es gar nicht mehr anders geht), oder ob Fudge wirklich von ganz allein so ein Idiot ist.

Alle Menschen sind gleich, aber einige sind gleicher... Auch in der Wizarding World gibt es Standesunterschiede. Pureblood, Halfblood, Mudblood - aber auch irgendwelche Statussymbole spielen eine Rolle.
Pureblood Draco Malfoy nennt Muggleborn Hermione Granger ein Mudblood, macht sich über Halfblood Harry Potter lustig und sieht ebenso auf Pureblood Ron Weasley runter, weil dessen Familie arm ist und angeblich zu muggle-freundlich, wobei manchmal nicht ganz klar ist, was jetzt schlimmer ist. Okay, Malfoy ist natürlich nicht das Mass aller Dinge, aber irgendwie sehe ich ähnliche Tendenzen auch anderswo mehr oder weniger versteckt, selbst wenn ich nicht genau sagen kann, was nun eigentlich diese Atmosphäre verursacht... aber womöglich bin ich ja auch nur paranoid und interpretiere zuviel hinein.

Aber das ist ja gerade das schöne - und auch geniale - an den Büchern: Da ist quasi für jeden was dabei! Und warum sollte JKR es sich mit jenen verscherzen, die das immer noch als 'Kinderbücher' betrachten, indem sie irgendwelche expliziten 'Perversitäten' bringt, wenn es doch ein paar auf den ersten Blick meist harmlose Andeutungen genau so tun, die dann Leute mit etwas schmutzigerer Phantasie auf die abartigsten Ideen bringen können... *diabolisch-lächel*
Und vergessen wir nicht: Nur weil Harry Potter etwas (noch) nicht sieht, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht da ist.

Soweit so gut.

Auweia, irgendwie bin ich ein wenig abgeschweift, denn eigentlich sollte es doch um Severus Snape gehen, meinen besonderen Liebling in der Wizarding World.

Okay...

Aufgrund der Informationen aus den bisherigen fünf Büchern habe ich mir zusammengereimt, dass Severus ein Pureblood ist, jedoch aus eher armen Verhältnissen stammt und eine nicht sehr glückliche Kindheit hatte (um es mal milde auszudrücken), was womöglich dazu führte, dass sein 'Sozialverhalten' von Anfang an etwas 'gestört' war im Vergleich zu anderen Kindern, denen er vielleicht auch etwas 'unheimlich' war, weil er schon so viele Flüche wusste (aus Wissensdurst selbständig angeeignet oder vielleicht eingebläut?) aber sich im Umgang mit anderen womöglich schwer tat und deshalb vermutlich oft daherkam wie der letzte Mensch.
Aus dem Spitznamen 'Snivellus' schliesse ich, dass unser lieber Sev nicht von Anfang an so cool war, wie er später tut (obwohl es auch *heutzutage* mit dieser Coolness ziemlich schnell vorbei sein kann, besonders wenn's um Potter oder Black geht), also hat er sich die harte Schale wohl erst im Laufe der Zeit zugelegt - und sich dann wohl erst recht nicht mehr darum gekümmert, wenn er mit fettigen Haaren rumläuft (obwohl ich mir vorstelle, dass es doch bestimmt auch dafür einen Zauber gäbe, selbst wenn er zu faul für exzessive Körperpflege wäre)...
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich's gänzlich ungeniert! lautet ein schönes Sprichwort und auf Snape umgemünzt könnte man sagen: Nachdem ihn schon mal alle für einen schrägen Vogel hielten und damit abgestempelt haben, weshalb sollte er sich da noch besondere Mühe geben, nett zu sein?
Als Professor erhebt er es quasi zu einer wahren Kunstform, Studenten zu terrorisieren und ihnen Punkte abzuziehen, als sei das wirklich das einzige Vergnügen, das er kennt. Nun hat er entweder eine sadistische Ader oder dieses Schülerschreck-Gehabe ist vielleicht so eine Art Rache/Kompensation dafür, wie er selbst früher fertiggemacht worden ist, jetzt da er endlich in einer Position ist, auch andere fertig zu machen (selbst wenn es nur harmlose Schüler sind)... vielleicht ist es beides.
Was den Umgang mit Lehrerkollegen oder anderen Leuten angeht, so erscheint Snape auch nicht gerade ein geselliger Typ zu sein (Aber wer weiss, was er heimlich alles treibt, wenn Harry Potter gerade nicht hinsieht! *ggg*) und ich schätze mal, dass er kaum Freunde hat, die diese Bezeichnung auch wirklich verdienen, und auch sonst ziemlich einsam ist.
Natürlich könnte es theoretisch sein, dass er sogar irgendwo ein trautes Heim mit Frau und Kindern hat (Oder kennt etwa niemand einen furchtbaren Lehrer, der aber trotzdem Familie hat?) - aber irgendwie kann ich mir das nur schwer vorstellen bei Snape. Ne neee... der hockt ganz allein unten in den Kerkern und wartet, bis irgendwann ich vorbeikomme und ihn abknuddle... - uuups, falscher Film! ;-)

Ähm... was wollte ich eigentlich sagen?

Ach ja.

Es braucht meiner bescheidenen Meinung nach von Canon zu Fanon oft gar keinen sooo grossen Sprung - man braucht die Wizarding World nur ein paar Schattierungen dunkler zu malen und schon kann ich mir relativ problemlos vorstellen...

... dass Sev aus bestimmten Gründen Malfoy's Lapdog genannt wurde... *räusper*

... und dass Sev bei Death-Eater-Orgien zu unaussprechlichen Dingen gezwungen wurde/wird.

... oder dass Sev eines schönen Tages von einem aufgebrachten Mob braver Bürger zusammengeschlagen/gelyncht wird, weil man sein Dark Mark entdeckt hat und es diesem Death-Eater-Abschaum mal so richtig zeigen will.

... oder dass Sev trotz schwerer Verletzungen, die er sich bei irgendwelchen Spionageaktionen zugezogen hat, nicht nach St. Mungo's gebracht wird, weil ihn dort das Ministerium oder einfach nur übereifrige Auroren verhaften würden, um ihn in eine finstere Zelle in Azkaban zu stecken und den Schlüssel wegzuwerfen.

... oder dass Sev nach einer Flasche Firewhisky plötzlich mit Remus, Sirius, sonst wem oder gar Harry Potter rumzufummeln beginnt, wenn Alkohol (oder sonstwas) ihm endlich mal die Hemmungen nimmt bzw. seine Beherrschung zusammenbrechen lässt.

Öhm... ja.

Fazit:
Mit Severus Snape lässt sich eigentlich noch ziemlich viel anstellen... doch eine stinknormale Beziehungskiste mit romantischem ersten Rendezvous bei Kerzenschein und sowas in der Art, gehört irgendwie nicht gerade dazu! ;-)

B.B. / Januar 2004

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